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Spektakulärer Ausbruch aus dem Staatsgefängnis

Held dieser wahrhaft tollkühnen Geschichte des ausgehenden 17. Jahrhunderts war ein gewisser Hans Veit Rentsch, ein Dachdecker aus Herzberg. Schon Anfang Oktober soll Rentsch im Wirtshaus in Herzberg geäußert haben: "Der Vogel auf dem Scharzfels wird in diesem Monat noch ausfliegen.“

Am Sonntag, den 3. November 1697 kaufte Rentsch auf dem Markt in Gieboldehausen mehrere Hanfstricke. Am Montag arbeitete er nicht, er hatte Wichtigeres zu tun. In der folgenden Nacht startete er seine Untenehmung, "dazu ihm der Teufel geholfen haben muß", wie der Kommandant der Burg Scharzfels später urteilte.

Der Dachdecker erkletterte die für unbesteigbar geltenden Steilwände, überstieg die Burgmauer, schlich sich auf den Dachboden und brach ein Loch in die Zimmerdecke der gefangenen Dame. Rentsch zog die Gefangene durch das enge Deckenloch. Gemeinsam ging es dann über einen langen Dachboden und dann am Seil etwa zwanzig Meter hinab, direkt auf ein bereit stehendes Reitpferd.

So früh am Morgen, war es noch dunkel. Unentdeckt konnte die Dame mit vier Begleitern entkommen. Im gestreckten Galopp ritten sie über Hattorf, Osterode umgehend, nach Gittelde. Hier waren sie vor Verfolgung sicher, es war Wolfenbütteler Gebiet.

Bei Seesen wartete schon eine Kutsche und brachte sie nach Braunschweig. Erst am Mittag wurde die Flucht bemerkt. In ihrer Kammer fand man Tausende Inschriften:

"Der Churfürst hat mich hergebracht durch seine Tyranney und Macht,
doch Gottes Macht ist größer,
die öffnet Thür und Schlösser."

Wer war die Dame, die nach dreijähriger Gefangenschaft im Obergeschoß der Burg Scharzfels eine solche Flucht auf sich nahm? Eleonore von dem Knesebeck stammte aus altem braunschweigischen Geschlecht. Sie diente als Kammerzofe der unglücklichen Prinzessin Sophie-Dorothea von Ahlden, Ehefrau des Kurprinzen und späteren Königs von Hannover und England, Georg I..

Prinzessin Sophie-Dorothea hatte eine Liebschaft mit dem charmanten schwedischen Gesandten im Leineschloss zu Hannover, Graf Philipp-Christoph von Königsmarck. Sophies Zofe Eleonore war als Kupplerin tätig geworden. 1694 flog die Liebschaft auf, Königsmarck wurde ermordet und die Prinzessin auf ihren Stammsitz im Wasserschloss Ahlden verbannt.

Eleonore erhielt – ohne Gerichtsverfahren - lebenslängliche Isolationshaft im königlich hannoverschen Staatsgefängnis Scharzfels. Nichts Außergewöhnliches oder Schlimmes war geschehen: es war nur das Ansehen des Thronfolgers beschädigt wurden. Dies aber erschütterte die Grundfesten des Königreiches und beschädigte das Ansehen des Herrschers.

"Zerbrich, zerbrich Schlösser, Thüren,
starker Gott, zerschmettre Du
Riegel, Mauern, laß mich führen
Deine Engel, daß ich nu
mit Dir kann vom Felsen springen,
las‘ den Wächtern nicht gelingen,
diese meine Flucht zu sehen.
Wie Elisa las‘ mich gehen."

Weitere Informationen: Burgrunie Scharzfels

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Copyright der Fotos und der Texte Bernd Sternal 2013