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Schriftstellerin Wilhelmine Heimburg

Künstlerischer Ruhm geht oft seltsame Wege. Viele Künstler erlangen erst nach ihrem Tod Anerkennung, mitunter sogar Ruhm. Es gibt aber auch Künstler, die waren zu Lebzeiten beliebt, angesehen und berühmt, sind aber nach ihrem Tod in Vergessenheit geraten. Die Frage nach dem „Warum“ ist wohl nicht erschöpfend zu beantworten. Es wird sicherlich so sein, das die künstlerischen Werke einfach nicht mehr dem modernen Zeitgeist entsprechen.

Wilhelmine Heimburg aus Thale - Foto aus WikipediaSolch eine Künstlerin war die Schriftstellerin Wilhelmine Heimburg aus Thale. Dies war allerdings nur ihr Künstlername, ihr bürgerlicher Name lautete Emilie Wilhelmine Bertha Behrens. Sie wurde am 7. September 1848 in Thale geboren. Ihr Vater war der Militärarzt und Schriftsteller Hugo Behrens, ihre Mutter Karoline Henriette Berta geb. Daude, war die Tochter des Försters Karl Daude. Er, Heimburgs Großvater, war jener Thalenser, der auf der Hubertusinsel wohnte und die dortige Solequelle neu fassen lies und mit dem Heilwasser Scharen von Menschen anzog, die sich eine Linderung ihrer Gebrechen erhofften.

1852 verzog Heimburgs Familie nach Quedlinburg. Dort wohnte sie bis zum Ende ihrer Schulzeit in der Langen Gasse. Wilhelmine soll schon mit vier Jahren lesen gekonnt haben, sonst soll sie eine mittelmäßige Schülerin gewesen sein, die sich nur für Literatur sowie die Deutsche Sprache interessiert haben soll.

1873 wurde ihr Vater nach Salzwedel versetzt, was einen erneuten Umzug der Familie mit sich brachte. Dort unternahm Heimburg ihre ersten publizistischen Schritte. Zu Weihnachten 1875 schenkte sie ihrem Vater ihr Erstlingswerk, die Novelle „Melanie“, welche 1876 veröffentlicht wurde. Ihr Vater war wohl von ihrem Talent überzeugt und ermutigte sie zu weiteren Werken. 1878 debütierte sie mit ihrem Roman „Aus dem Leben meiner alten Freundin“. Heimburgs Vater sandte den Roman an die „Gartenlaube“, dem wohl ersten illustrierten Massenblatt in Deutschland. Aber es folgte eine Ablehnung. Die Magdeburgische Zeitung druckte dann aber den Roman – angeblich konnte sie dadurch ihre Auflage verdoppeln. Wenig später fand sich auch ein Verlag und der Roman wurde in fünf Auflagen gedruckt. Die Heimburg war mit einem Schlag bekannt! Bedingt durch diesen Erfolg, wurde sie ab jenem Jahr eine der wichtigsten Mitarbeiterinnen der Zeitschrift „Die Gartenlaube“.

Nachdem sie einige Zeit in Frankfurt am Main gelebt hatte, ließ sich Heimburg schließlich 1881 mit ihrem Vater in Kötzschenbroda nieder, wo sie in der Nachbarschaft Karl Mays wohnte. 1910 erwarb sie in Niederlößnitz in der Borstraße 15 die heute denkmalgeschützte Villa Heimburg, die sie „Haus Heimburg“ nannte. Zwei Tage nach ihrem 64. Geburtstag starb die Schriftstellerin Berta Behrens, alias Wilhelmine Heimburg, am 9. September 1912 in Niederlößnitz, wo sie auf dem Friedhof Radebeul-West beerdigt wurde.

Wilhelmine Heimburg veröffentlichte über 20 Werke, ihr wohl bekanntestes Werk war „Lumpenmüllers Lieschen“ von 1879. Zeitlebens fühlte sie sich ihrer Heimat verbunden, zahlreiche ihrer Werke haben die Handlungsorte Thale, Quedlinburg und Ballenstedt sowie deren Umgebung.
Die Autorin erfuhr zu Lebzeiten großen Zuspruch durch die Leserschaft und galt als legitime Nachfolgerin von E. Marlitt und E. Werner. Hedwig Courths-Mahler gab später an, dass sie gerne die Geschichten von Wilhelmine Heimburg gelesen hätte. In der Zeitschrift „Unser Harz“ schrieb Albert Helbig zu Ihrem 80 Geburtstag in einem Gedächtnisblatt: „Mit Wilhelmine Heimburg ist eine liebenswürdige Romantikerin dahin gegangen, die in der deutschen Frauenwelt viel Liebe und Verehrung genossen hat.“

Auch schrieb Theodor Fontane in einem Brief aus dem Jahr 1885, also schon im fortgeschrittenen Alter, dass er ein Gespräch am Nachbartisch mit angehört habe, in dem mit unbeschreiblicher Faszination über ein Buch der Heimburg gesprochen wurde. „Ich glaube nicht, dass jemals über irgendwas, dass ich geschrieben habe, auch nur annähernd mit solcher Begeisterung gesprochen wurde“, ereiferte sich Fontane.

Wir sehen, Wilhelmine Heimburg war zu Lebzeiten beliebt und bekannt und ist heute vergessen. Fontane war anscheinend zu seinen Lebzeiten nicht so bekannt und beliebt, ist es dafür aber heute. Schneller Rum ist vergänglich, wie wir sehen. Den späten Rum beschreibt ein altes chinesisches Sprichwort treffend: „Geduld ist ein Baum, dessen Wurzeln bitter, dessen Früchte aber sehr süß sind.“.

Weitere Informationen unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelmine_Heimburg

>>> Gastgeber in Thale

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Copyright der Texte Bernd Sternal 2012