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Der „Opferstein“ auf der Olbertshöhe

Am Wege vom Preußenturm zur Olbertshöhe bei Bad Suderode liegt ein quadratischer Sandstein von 72 cm Seitenlänge. Der Stein ist etwa 42 cm hoch und zur Mitte hin trichterförmig behauen. Die Trichtertiefe beträgt etwa 24 cm. Der Volksmund nennt diesen Stein den „Teufelsstein“. Da Rillen zur Mitte des Trichters führen, heißt es, der Teufel habe sich an dem Gefäß die Krallen gewetzt. Soweit zu Gegenstand und Sage.

Das Objekt verlockt natürlich zur Spekulation: Wenn nun der Stein auf der Olbertshöhe gestanden hat, ist er dann nicht vielleicht sogar ein altgermanischer Opferstein? – Zumal man an seinem Rande so etwas wie ein Sonnenzeichen und Runen erkennen kann.

Der einstige Suderöder Rektor Ehrke beschreibt in der Beilage zum Quedlinburger Kreisblatt „Am Heimatborn“ Nr. 294, dass er auch drauf und dran war, diese Möglichkeit für wahrscheinlich zu halten. Spaziergänger und Pilzsammler aber wissen, dass es von dieser Art noch weitere Steine in der näheren Umgebung gibt. Sie sind allerdings zerschlagen und liegen im Forst des Düsteren Berges. Es handelt sich um nicht mehr und nicht weniger als um alte Salzlecken. Diese sind jedoch schon im letzten Drittel des 16. Jahrhunderts aufgestellt worden. Die Forstgebiete des Schwedderberges und des Düsteren Berges gehörten, wie Suderode selbst, dem Quedlinburger Stift. Aufgabe des von den Äbtissinnen eingesetzten Holzförsters war es auch, das Wild zu hegen. Der Förster wohnte im späteren Friedrichsdorf und gelangte durch einen schmalen Steig – die jetzige Jägerstraße – in den Wald.

Herrn Rektor Ehrke gelang es, anhand von Akten zu beweisen, dass dieser behauene Stein wirklich „nur“ eine Salzlecke ist: Am 17.Oktober 1607 beschwerte sich der Gernröder Amtmann Kaspar Gerlach bei der Äbtissin Maria über den Förster von Suderode. Dieser habe drei der Schweine aus der Gernröder Amtsherde, die zur Eichelmast in den Wald des Schwedderberges getrieben worden und in den Suderoder Distrikt eingedrungen waren, gepfändet. Die Äbtissin antwortete daraufhin, dass bei Schadensersatz und entsprechender Zahlung des Pfandgeldes die Schweine dem Gernröder Amt zurückgegeben würden.

Der Gernröder Amtsmann gab in einem weiteren Schreiben vom 20.Oktober 1607 zu verstehen, dass es für die Gernröder ein Gewohnheitsrecht sei, die Schweine im Wald des Schwedderberges zu hüten. Es bestehe lediglich ein Verbot, die dort im Forst vor 34 Jahren eingerichteten Salzlecken zu nutzen. Durch diesen „Schweinestreit“ lässt sich nachweisen, dass der vermeintliche Opferstein eine sehr alte Salzlecke ist.

Tröstlich ist daran, dass die Lecke immerhin auch schon wieder fast 450 Jahre alt ist und so doch heimatgeschichtliche Bedeutung hat. Nicht nachzuweisen ist damit allerdings, woher diese Steine stammen und auch die Zeichen des „Teufelssteines“, insbesondere auch die beiden gekreuzten Hämmer (Bergbausymbol ?!) an der linken Hangseite des Steines sind damit nicht erklärt.
Text: Dr. Bernd Schobeß

Weitere Informationen: Der Preussenturm, Quedlinburger Stiftsburg

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Copyright der Fotos Bernd Sternal 2011