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Markgraf Gero und seine Abstammung

Markgraf Gero und seine verwandtschaftlichen Beziehungen zum Königshaus der Liudolfinger:
Markgraf Gero, auch genannt Gero I. Markgraf der Ostmark, war eine der schillerndsten Persönlichkeiten in der 1.Hälfte des 10.Jahrhunderts. Daher habe ich mich bemüht, seine Abstammung, über die es viele Unstimmigkeiten gibt, so exakt wie möglich nachzuzeichnen.

Markgraf Geros erster Ahne der sich nachweisen lässt, war sein Großvater Asig von der Ostmark, Graf im Nordthüringengau. Geboren wurde Asig um 820. Weitere belegbare Daten zu Asig sind nicht zu erbringen. Meine Vermutung ist aber, dass jener Asig ein Vertreter der Odonen war, siehe auch mein Beitrag „Die spätantike und frühmittelalterliche Entwicklung Ostsachsens bis zur Wiege des HRR – von Franken, Billingern und Liudolfingern“. Das ist aber nur eine begründbare Vermutung von mir und wissenschaftlich nicht zu belegen. Zur Vereinfachung nenne ich dieses Geschlecht „Asiglinger“.

Jener Graf Asig hatte vermutlich vier Söhne: Gero, Asig, Wigger und Thietmar. Von Gero, Asig und Wigger sind keine gesicherten Informationen überliefert. Graf Asig hatte auch eine Tochter namens Adelbrin, die um 852 geboren sein soll und als Stifterin des Klosters Drübeck gilt. Thietmar war anscheinend das jüngste Kind des Asig und wurde um 855 geboren. Er wurde Graf im Nordthüringengau und Erzieher und Lehrer des späteren Königs Heinrich I.

Graf Thietmar I. von der Ostmark war verheiratet mit Hiltigart. Die war die Schwester der namentlich nicht bekannten Gemahlin des Grafen Erwin von Merseburg. Somit waren Graf Thietmar und Graf Erwin Schwager. Der Umstand, dass Graf Thietmar Heinrichs Erzieher und der Schwager von Graf Erwin war, dürfte sicherlich eine Bedeutung für die Wahl Heinrichs erster Gemahlin Hatheburg gehabt haben, denn die war Graf Erwins Tochter. Somit war durch diese Heirat Sachsenherzog Heinrich der Großneffe von Graf Thietmar geworden. Diese Ehe, aus der Sohn Thankmar hervorging, wurde von der Kirche abgelehnt, da Hatheburg nach einer vorherigen Ehe bereits Nonne geworden war. Herzog Heinrichs vormaliger Erzieher und späterer Berater Thietmar unternahm 909 die Brautwerbungsfahrt für Heinrichs zweite Gemahlin Mathilde, ihr Vorfahre war Sachsenherzog Widukind. In den Kämpfen zwischen Herzog Heinrich von Sachsen und König KONRAD I. entschied Thietmar vor Grone die Schlacht zugunsten des Herzogs. In der Schlacht bei Lenzen gegen die Redarier war er 924 dem Legaten Bernhard als Heerführer beigeordnet. Aus der Teilnahme an diesem Kampf kann man schließen, dass Thietmar in den Elbgebieten eine Grafenstellung innehatte, wahrscheinlich im Nordthüringen- und im Harzgau.

Graf Thietmar I., der 932 oder 937 starb, hatte drei Kinder: die Söhne Siegfried und Gero sowie Tochter Hidda. Siegfried, der älteste, wurde 895 geboren. Siegfried I. wurde Graf von Merseburg und war in erster Ehe verheiratet mit Irmburg von Sachsen, Tochter von Otto dem Erlauchten, Vater von Heinrich I. Seine zweite Gemahlin war Guthia von Sachsen, Tochter von Liudolf von Sachsen, Bruder von König Heinrich I. Erneut hatte somit ein Asiglinger gleich zweimal in das Geschlecht der Liudolfinger eingeheiratet. Auch kann die Grafschaft Merseburg eigentlich nur über die Liudolfinger an Siegfried gekommen sein. Markgraf Siegfried I. gilt auch als Stifter des Klosters Gröningen /Bode. Er starb 937. Aus seiner ersten Ehe mit Irmburg stammen die Nachkommen Wigger I. von Zeitz und N von Merseburg, aus der zweiten Ehe stammen auch zwei Kinder deren Namen mir nicht bekannt sind.

Graf Thietmars Tochter Hidda, Markgraf Geros Schwester, wurde 905 geboren. Hidda von der Ostmark war mit Christian von Serimunt verheiratet. Der wurde um 880 geboren, war Graf im Nordthüringengau sowie im Schwabengau und stammte wahrscheinlich aus dem Geschlecht der Billunger. Als Nachkommen des Paares gelten Gero von Köln und Markgraf Thietmar von Meißen. Bei Gero von Köln gibt es in der Literatur erhebliche Widersprüche, die starke Zweifel an der Abstammung von Gero aufkommen lassen. So wird für ihn das Geburtsjahr 900 angegeben, seine angebliche Mutter Hidda wurde aber erst 905 geboren.

Der dritte im Bunde der Kinder von Graf Thietmar war Gero. Er wurde um 897 geboren. Da sein Vater zunächst Erzieher von Heinrich I. und nach dessen Königskrönung sein Berater war, kann davon ausgegangen werden, dass die Familie Thietmars zum Teil mit am Königshof (im Königstross) lebte und somit auch Gero Zugang zum König hatte. Auch dürfte Gero Heinrichs Sohn Otto I. von Kindesbeinen an gut gekannt haben. Auf diesen Umstand ist es sicherlich zurückzuführen, dass Gero schon kurz nach dem Regierungsantritt von Otto I. 936 mit umfangreichen und bedeutenden Ämtern betraut wurde.

Nach dem Herrschaftsantritt Heinrich I. (Heinrich der Burgenbauer) wurden zahlreiche Burgen errichtet. Sein Sohn und Nachfolger Otto I. setzte diese Strategie der Errichtung von Schutz- und Befestigungsbauten fort. Eine der Burgen, die vermutlich in dieser Zeit des frühen 10.Jahrhunderts entstanden, war die Gersdorfer Burg. Vermutet wird, dass die Gersdorfer Burg die Stammburg von Graf Thietmar und später von seinem Sohn Gero war. Diese Vermutung stützt sich darauf, dass Thietmars Schwiegersohn wahrscheinlich aus dem Geschlecht der ostsächsischen Billunger stammte, die in der Quedlinburger Region umfangreiche Besitztümer hatten. Nachdem bereits die Liudolfinger familiäre Bande zu den Billungern hatten, waren diese nun auch bei den Asiglingern entstanden. Sicher verbrieft dagegen ist, dass 961 eine „villa Gerwigesthorp“ im Hessengau erstmals genannt wurde.

König Otto I., der Große, übertrug also dem Grafen Gero die Ostmark an der Saale und der mittleren Elbe. Bereits 939 betraute Otto Gero mit der Kriegsführung gegen die Elbslawen. Gero unterwarf die Slawen und mit einer Politik der Härte bis zur Oder. Er spielte die bedeutendste Rolle in der expansiven Politik an der Ostflanke des Ostfränkisch-deutschen Reiches in der Zeit der frühen Ottonen und wurde als erster und einziger Markgraf der Sächsischen Ostmark. Markgraf Gero war einer der einflussreichsten Großen unter Kaiser Otto I.

Verheiratet war Gero mit Juditta N. Das Paar hatte zwei Söhne: Siegfried und Gero. Gero hatte bei Gernrode eine Burg Geronisroth, neben der er nach dem frühen Tod seiner beiden Söhne das Stift Damenstift St. Cyriakus Gernrode gründete. Es war als Versorgungseinrichtung für seine junge Schwiegertochter Hathui gedacht. Hathui war die Tochter des Billungers Wichmann der Ältere und sie war die Nichte von Königin Mathilde und König Otto I.

Somit sind die engen verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen Liudolfingern, Asiglingern und Billungern zweifelsfrei genealogische belegt.

Weitere Informationen: Gersdorfer Burg, Die Luidolfinger, St. Cyriakus Gernrode,
Die Burg Geronisroth in Gernrode, Das Sühnekreuz von Gernrode
https://de.wikipedia.org/wiki/Gero_(Ostmark)

>>> Gastgeber in Gernrode

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Copyright des Bildes von Markgraf Gero Wikipedia
und der weiteren Fotos und der Texte Bernd Sternal 2011