Ausflugsziele Startseite

 
Rubriken:
> Action & Freizeit
> Ausgewählte Ferien- 
   Wohnungen/Häuser

> Ausgewählte
   Hotels & Pensionen

> Baden im Harz
> Burgen & Schlösser
> Dome, Kirchen & Klöster
> Familie & Kinder
> Garten- & Parkanlagen
> Geschichte
> Harzer Persönlichkeiten
> Harzer Traditionen &
   Handwerk

> Hofläden &
   Direktvermarkter

> Höhlen & Bergwerke
> Kultur
> Motorradtouren
> Mühlen im Harz
> Museen
> Natur & Nationalpark
> Pilze, Flora & Fauna
> Reiten & Kutschfahrten
> Schlemmen
> Seen & Talsperren
> Tiere & Tiergärten
> Traumhochzeit im Harz
> Türme & Warten
> Wandern & Radeln
> Wellness & Gesundheit
> Wissenswertes

> Harz-Hotels online 
   Buchen mit Booking >>>

> Fewo online Buchen
  
mit Booking >>>

> Suchmaschine

> Harzorte mit Gastgebern
> Fotos vom Harz
> Webcam's vom Harz

> Aktuelles aus dem Harz

 

 
 
 
 

Wie die Kartoffel in den Harz kam

Die Kartoffel, aus der Familie der Nachtschattengewächse, ist keine europäische Art. Sie hat ihren Ursprung in Süd- und Mittelamerika und kam erst mit der Entdeckung der „Neuen Welt“ nach Europa. Wer und wann sie zuerst nach Europa eingeführt hat ist bis heute nicht geklärt.

Urkundlich belegt ist aber, dass Sir Walter Raleigh Kartoffeln 1586 aus Südamerika nach England brachte und sie dem Englischen Königshaus schenkte. Und da die Welfen verwandtschaftlich mit diesem verbunden waren, erhielt auch Herzog Julius von Braunschweig fünf Knollen. Diese ersten Kartoffeln wurden von seinen Hofgärtnern in seinem Schlossgarten kultiviert. Mit der Zeit erwarben sich diese Knollen, die man Erdäpfel nannte, den Status von Leckerbissen. Weitere Bedeutung erlangte sie aber vorerst nicht.

1747 erschien von Hofjägermeister von Langen in der in den „Braunschweiger Anzeigen“ ein Beitrag über die Kartoffel. Herzog Karl I., der für alles Neue aufgeschlossen war, faste daraufhin einen Kartoffelanbau als neue Einnahmequelle für die arme Landbevölkerung ins Auge. In seinem Fürstentum Blankenburg gab es einen Ort, der als besonders arm galt – Braunlage. Dort veranlasste der Herzog einen größeren Anbauversuch. Kurioserweise kam man auf die Idee, Kartoffeln und Tannen gemeinsam auf Forstland anzubauen. Hintergrund war zum Einen, dass in Braunlage kaum Äcker zur Verfügung standen und zum Anderen, dass man sich von der Kultivierung der Hackfrüchte eine gute Entwicklung der Nadelbäume versprach. Natürlich konnte dieser Anbau nicht von Erfolg gekrönt werden, wie wir heute wissen. Allein die klimatischen Voraussetzungen waren denkbar ungünstig.

Die Kartoffeln wurden auf frisch gerodetem Waldboden gelegt, zuvor wurden Unmengen Mist untergeharkt, auf welchen die Kartoffeln gelegt wurden. Reichlich Asche wurde zusätzlich zur Düngung eingesetzt. Weitere Kultivierungsmaßnahmen gab es anscheinend nicht. Das Jahr 1748 war ein Jahr der Missernten und der Dürre. Daher wurde die Missernte des ersten Kartoffelanbaus, zwei Scheffel wurden ausgepflanzt und achtzehn geerntet, nicht hinterfragt. In Folgejahr wurde der zweite Versuch gestartet. Die Braunlager zeigten aber auf Grund der schlechten Vorjahresernte wenig Interesse, so dass sie verpflichtet werden mussten. Aber dem alten Sprichwort folgend „wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg und wo ein Weg ist, da ist auch ein Ausweg“, schickten die Braunlager ihre Kinder zu der angeordneten Maßnahme. Die waren aber zu schwach, für den schweren unvorbereiteten Boden und so zog sich das Legen von 15 Scheffeln Kartoffeln über 4 Wochen hin. Aber auch dieser zweite Anbauversuch war nicht von Erfolg gekrönt, von den 15 Scheffeln Aussaat wurden 39 Scheffel geerntet. Zum Vergleich, heute gehen wir von Ertrag aus, der das 10 – 20 fache der Aussaatmenge ergibt.

Im dritten Jahr, also 1750, wurde der Ertrag des Vorjahres unentgeltlich verteilt, mit der Maßgabe, weiterhin Kartoffelanbau zu betreiben. Aber auch diese Ernte viel so schlecht aus, dass sich kein Braunlager mehr fand, um weiterhin Kartoffeln anzubauen. So kam die Kartoffel, mit einem Misserfolg, in den Harz. Der Kartoffelanbau ruhte dann etwa zehn Jahre und wurde um 1760 erneut im flachen Harzvorland aufgenommen, diesmal mit Erfolg. Aber erst mit dem 7jährigen Krieg kam der Durchbruch des „Erdapfels“ in unserer Region. Man hatte die Bedeutung dieser Frucht zur Ernährung der Bevölkerung erkannt und man merkte, dass die Kartoffel bei kriegerischen Auseinandersetzungen nicht so leicht feindlichen Truppen zum Opfer fiel, wie Getreide. Eine fragwürdige Erkenntnis, die aber letztendlich der Kartoffel den Durchbruch bescherte und uns heute freut, denn sie ist zu unserer beliebtesten Nutzpflanze geworden.

Den ersten Versuchen, Kartoffeln im Harz anzubauen, wurde bei Braunlage ein Denkmal gesetzt, dass heute allerdings mitten im Wald steht. Wer zum Kartoffeldenkmal an der Alten Tanner Poststraße wandern möchte, zu erreichen ist es über die B242/B4 von Sorge in Richtung Braunlage, nach der Abzweig Hohegeiß nach etwa 500 Metern links parken und dann rund 1,6 Kilometer wandern.

Weitere Informationen unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Georg_von_Langen

>>> Gastgeber im Harz

zurück

Copyright der Fotos Wikipedia und der Texte Bernd Sternal 2010

 
Der Harz - Faszination Natur
von Bernd Sternal
Der Harz - Faszination Natur von Bernd Sternal

 

Wir treten für den Schutz von Eisbären, Tigern, Löwen und anderen Raubtieren ein, den Wolf in Deutschland lehnen wir jedoch zum Großteil ab und auch der teilweise wieder angesiedelte Luchs ist vielen suspekt. Wir schützen Tiere und Pflanzen, wobei der Schwerpunkt auf niedlichen und ungefährlichen Tieren liegt, bei Pflanzen müssen diese möglichst ansehnlich sein, hübsch blühen oder wohlschmecken. Borkenkäfer, Fliegen, Wespen, Weg- und Gartenameisen, Motten, Asseln und vieles mehr haben hingegen keine Lobby, dennoch sind sie alle Bestandteile unserer Natur.
Wir unterscheiden in Neobiota und einheimischer Flora und Fauna. Unter ersterem versteht man Arten von Tieren und Pflanzen, die erst nach dem 15. Jahrhundert hier eingeführt oder eingewandert sind. Dazu zählen beispielsweise bei den Tieren: Waschbären, Marderhunde, Nerze, Nutrias, Mufflon oder Streifenhörnchen. Bei den Pflanzen ist der Riesenbärenklau derzeit in aller Munde, es gibt jedoch weitere unzählige Arten. In Deutschland kommen mindestens 1.100 gebietsfremde Tierarten vor. Davon gelten allerdings nur etwa 260 Arten als etabliert, darunter 30 Wirbeltierarten.
Übrigens: Auch die Kartoffel, die Tomate, der Paprika und die Gurke sind Neophyten, also nicht heimische Arten.
Wir beginnen dann Arten in nützliche und schädliche zu unterscheiden. Dabei nehmen wir wenig Rücksicht auf die Rolle der jeweiligen Art in den Ökosystemen, oftmals kennen wir diese auch gar nicht. Wir führen Tiere und Pflanzen aus der ganzen Welt ein und sind dann verwundert, wenn die eine oder andere Art außer Kontrolle des Menschen gerät und sich unkontrolliert vermehrt. Den Rest, in Bezug auf neobiotische Pflanzen, Tiere und Pilze, erledigt die Globalisierung.
Auch unsere Landschaft verändern wir fortwährend. Was durch geologische Prozesse in vielen Millionen Jahren entstanden ist, weckt seit einigen Jahrhunderten das zunehmende Interesse des Menschen. Wir betreiben Bergbau - unterirdisch und in Tagebauten -, wir fördern Erdöl und Erdgas aus den Tiefen unseres Planeten, wir bauen Sand, Kies, Kalk, allerlei Gestein und vieles mehr ab.
Zwar versuchen wir mittlerweile den Abbau fossiler Brennstoffe zu begrenzen und einen Ausstieg vorzubereiten, jedoch ist die Bauindustrie unersättlich. Unsere Städte, Dörfer, Verkehrswege und Firmenanlagen fordern ihren Tribut. Jedoch muss der Großteil der Welt erst noch Straßen und feste Gebäude erbauen. Wollen wir das diesen Menschen versagen?

Im Buch finden Sie 71 farbige und 27 schwarz-weiße Fotos sowie mit 16 farbige und 37 schwarz-weiße Abbildungen zu den einzelnen Themen.

oder bestellen bei Amazon